Eine ganz normale Meldung vom heutigen Tag: Rom. Vor der Küste Nigerias ist ein unter italienischer Fahne fahrender Tanker von Piraten überfallen worden. Wie die italienische Küstenwache am Dienstag weiter mitteilte, raubten die Angreifer die Besatzung aus und nahmen dann drei philippinische Crewmitglieder als Geiseln mit an Land. Über das Schicksal der Entführten sei nichts bekannt, hieß es weiter. Drei Italiener, darunter der Kapitän, und 16 weitere Philippiner seien an Bord zurückgelassen worden. (RP-Online, 12. Januar 2010)
Das Jahr 2010 sah nicht nur den Kachelmann Prozess, sondern auch noch einige weitere spektakuläre Gerichtsverfahren. (Hier die Liste der spektakulärsten Prozesse 2010). Am bemerkenswertesten aber: Zum ersten Mal seit Hunderten von Jahren gab es wieder Prozesse gegen Piraten. Einer fand im US Bundesstaat Virginia statt, der andere in Hamburg. Angeklagt waren somalische Seeräuber, die vor der Küste ihres Landes Containerfrachter kapern und ausrauben. Hierzulande war es der erste Piratenprozess seit dem ausgehenden Mittelalter. Zehn somalische Piraten hatten am 5. April 2010, Ostermontag, den deutschen Containerfrachter »MV Taipan« rund 500 Seemeilen vor der Küste ihres Heimatlandes angegriffen und geentert.
Wenige Stunden später eilt die holländische Fregatte »Tromp« zu Hilfe, die einen Notruf aufgefangen hatte. Marinesoldaten befreien nach kurzem Schusswechsel das Schiff und nehmen die zehn Männer gefangen. Als Beweismittel sichern die Holländer fünf AK 47 (Kalaschnikow), zwei Raketenwerfer, große Mengen an Munition und zwei Enterleitern sowie Enterhaken. Reale Piraterie im Jahr 2010. Doch auch Hollywood liegt nicht schlecht im Trend: Der vierten Teil des Film »Fluch der Karibik« kommt im Juni 2011 in die deutschen Kinos. Johnny Depp darin als schusslig-schlauen Käpt´n Jack Sparrow. Und ein »echter Pirat«, der berüchtigte Edward Teach (1680 – 1718), genannt Blackbeard, der für Jack Sparrows Filmrivalen Pate stand. Die Piraterie lebt, in der Realität und im Kino, und ist heute, so scheint es, präsent wie schon lange nicht mehr.
Grund genug, sich das Phänomen ‚Piraterie‘ einmal näher anzuschauen, was ich zusammen mit zwei Kollegen getan habe. Daraus ist dann sogleich ein Buch entstanden: Das wahre Piraten Buch – The Buccaneers of America, mit den wahren Piratengeschichte des Alexandre Olivier Exquemelin, die er um 1670 in der Karibik erlebte, und mit kommentierenden Beiträgen von Caroline Fetscher, James Hamilton Paterson und mir. Wenn auch Sie mehr über das Phänomen Piraterie erfahren wollen, und was es heute noch bedeutet, ein klare Kaufempfehlung von mir, versteht sich!
5. Oktober, abends: Die Frankfurter Buchmesse wird wieder einmal mit großem Tamtam eröffnet. Sie wird auch dieses Jahr vor allem demonstrieren: Das Buch ist nicht tot, das Buch ist mächtig, das Buch ist ein unauslöschliches Stück Kultur. Das stimmt alles; ein wenig verschwiegen wird dabei aber, dass ein Großteil der Neuerscheinungen billige Fast-Food-Produktionen sind, schlechtes Papier, Pappeinband, lieblose Aufmachung – denn die Verlage kalkulieren knapp. Und die Entwicklung geht natürlich Richtung eBook, denn dort hat man irgendwann, wenn die Systeme und die Software richtig eingependelt sind, Herstellungskosten von Null.
Als Kontrapunkt darum nun die Vorstellung eines ›echten‹ Buches, das kein virtueller Schnickschnack ist, sondern zuerst einmal ein haptisches Vergnügen bereitet, wenn man es anfasst: Der 2009 im mare-Verlag erschienene ›Atlas der abgelegenen Inseln‹ von Judith Schalansky, den es seit wenigen Tagen nun auch in der englischen und französischen Übersetzung gibt. Dazu weiter unten, ein Interview mit der Autorin.
(fi) Glückwunsch, wenn Sie sich gerade auf der Osterinsel aufhalten – oder auch in Chile oder Patagonien. Dort ist nämlich heute, am 11. Juli 2010 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen.
3000 Kilometer nordöstlich von Neuseeland, in der Nähe der Tonga-Inseln (26° 52′ S, 170° 59′ W), trifft der Kernschatten des Mondes erstmals auf die Erde. Dort findet die Finsternis während des Sonnenaufgangs statt. Anschließend überquert der Kernschatten den gesamten Pazifik …
Ich war noch Student, als ich mir eines Tages neue Wanderstiefel gönnte, sie waren sehr teuer damals, von der Marke Lowa, und so bequem und komfortabel, dass ich sie am liebsten nie wieder ausgezogen hätte. Diese Schuhe begleiteten mich dann 15 Jahre. Irgendwann fing ich an, mit einem Stift die Reiseziele auf das Wildleder der Schuhe zu schreiben – so wie andere ihre Koffer mit exotischen Aufklebern bekleben …
Die schönsten Städte der Welt, gewählt von der weitgereisten, weltgewandten Leserschaft des Travel & Leisure-Magazins:
• Ganz weit vorne dabei ist diesmal wieder das indische Udaipur, das es letztes Jahr gar nicht unter die Top 10 geschafft hatte.
• Dafür abgestürzt und von der Liste völlig verschwunden: Sydney (Vorjahr Platz 4).
• Rausgeflogen auch: Cusco, Peru (Ex-Platz 6) und Istanbul (Ex-Platz 9).
• Dafür neu dabei: Chiang Mai Thailand) und Luang Prabang (Laos).
• Die übrigen Kandidaten haben ein wenig die Plätze getauscht.
Bali is an island of huge differences, you can experience the waves of the ocean as well as the peaks of the mountains, the sources of the rich Balinese culture as well as the adventures of river rafting or bungee jumping. And one million things more. But you can experience the diversity of Bali in an second way too: by choosing your accomodation. You can spend your nights in luxury palace-like hotels as well as in small low-budget losmen. The range you pay per night can be between 1500 Euro and 1 Euro per night. Both can be an unforgettable experience. | Mehr…
Auf Capri gibt es rund 60 Grotten in der felsigen Meeresküste. Aber alle kommen wegen der einen, der Blauen Grotte. Den Namen hat sie zurecht, denn im Inneren leuchtet es tatsächlich in einem magischen Blau, und springt man ins Wasser, hat man das Gefühl, auf einer Wasserwolke im »unabsehbaren blauen Himmel« zu schweben, wie schon der deutsche (Wieder-) Entdecker der Grotte August Kopisch im Jahr 1826 schrieb. Die in der Tat faszinierende Beleuchtung der Grotte rührt daher, dass der Höhleneingang sich nur drei bis vier Meter über die Wasserlinie öffnet und der Großteil des einfallenden Sonnenlichts unter dem Meeresspiegel in die Höhle dringt. Die Brechung und Wiederspiegelung des Lichts erzeugt das einmalige Farberlebnis.
The Girl & the Monkey. Ein Bild wie aus einem Fotoshooting – aber es ist eine ganz normale Alltagsszene am Strand von Legian, Bali
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