(fi) »Der Kilimandscharo ist ein schneebedeckter Berg von sechstausend Metern Höhe und gilt als der höchste Berg Afrikas. Der westliche Gipfel heißt bei den Massai ›Ngája Ngai‹, das Haus Gottes. Dicht unter dem westlichen Gipfel liegt das ausgedörrte und gefrorene Gerippe eines Leoparden. Niemand weiß, was der Leopard in jener Höhe suchte.«

Mit diesen schlichten und magischen Worten beginnt Ernest Hemingway seine Erzählung »Schnee auf dem Kilimandscharo«.

Hemingway hat es übrigens mit dem Namen des Berges, wie fast alle, nicht so genau genommen. Kilimandscharo bezeichnet nämlich das gesamte Bergmassiv, das aus drei schlafenden Vulkanen besteht. Der blauschimmernde Gipfel aber, den wir vor Augen haben, wenn wir an den Kilimandscharo denken, heißt Kibo (›Der Helle‹). Mit 5895 Metern ist dieser imposante Berg die höchste Erhebung Afrikas. Seine beiden Nebengipfel sind der zehn Kilometer östlich gelegene Mawenzi (5148 Meter) und der 15 Kilometer westlich gelegene Shira (3962 Meter).

Das Kilimandscharo-Massiv liegt im Nordosten von Tansania, rund 340 Kilometer südlich des Äquators. Die Tansanische Hauptstadt Daressalam befindet sich etwa 500 Kilometer südöstlich, näher ist Kenias Hauptstadt Nairobi, etwa 200 Kilometer nordwestlich. Der nächstgelegene Internationale Flughafen ist der rund 80 Kilometer entfernte Arusha International Airport, in der Nähe der gleichnamigen Stadt. Arusha ist für Kurztrips zum Kilimandscharo der beste Startpunkt. In der Nähe des Bergmassivs gibt es dann noch den Regionalflughafen von Moshi, der von Arusha aus angeflogen wird. Wenn Sie es also drauf anlegen, können Sie praktisch vor der Haustüre des Kilimandscharo aus dem Flugzeug steigen.

Aber dann gehts erst richtig los. Um den Gipfel zu erreichen, steht Ihnen vom Basislager aus ein Fußmarsch von rund 55 Kilometern (Marangu-Route) bevor, aufgeteilt auf vier bis sechs Tage. Bergsteigerisch ist die Tour nicht anspruchsvoll, jeder halbwegs geübte Alpenwanderer kann problemlos auf den Gipfel gelangen. Was man aber braucht, ist Ausdauer und die Fähigkeit, sich an die große Höhe anzupassen, und die ist recht individuell ausgeprägt. Da können durchtrainierte Sportlertypen tausend Meter unter dem Gipfel scheitern, weil die Höhenkrankheit sie umwirft, während behäbige Rentner mit ihrem Gehstock gemütlich zum Gipfel schlendern.

Am Gipfel des Kibo, dem Uhura Peak, ist die Sauerstoffdichte um die Hälfte geringer als auf Meereshöhe. Schon ab einer Höhe von rund 4000 Metern kann es zur Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) kommen. Der Körper kann sich zwar innerhalb einiger Tage halbwegs an diese Situation akklimatisieren, indem er mehr rote Blutkörperchen produziert. Geht man die Tour aber zu schnell an, oder ist man unglücklicherweise sehr höhensensibel, wird der Gipfel wahrscheinlich unerreichbar bleiben. Denn die Symptome der Höhenkrankheit (u. a. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, Schwindel, Ohrensausen) ermatten einen so, dass man kaum noch einen Schritt weitergehen kann. Lebensgefährlich wird es, wenn sich durch die Blutdruckerhöhung in der Lunge oder im Gehirn Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) bilden. Die schwierigen Höhenbedingungen bewirken, dass trotz der technisch relativ einfachen Bergtour nur ein wenig mehr als die Hälfte der Gipfelstürmer tatsächlich oben ankommt.

Versuchen tun es eine ganze Menge: Rund 15.000 Menschen, so schätzt man, sind pro Jahr etwa am Berg. Zum Glück verteilen sie sich auf verschiedene Routen. Denn man kann den Kibo von fast allen Seiten in Angriff nehmen. Die beliebteste weil die leichteste und mit Infrastruktur versorgte Strecke ist die Marangu-Route (auch ›Coca-Cola-Pfad‹ genannt), etwas weniger überlaufen ist die landschaftlich schönere Machame-Route (›Whisky-Pfad‹). Andere Strecken erfordern einen längeren Aufenthalt oder fortgeschrittene bergsteigerische Fähigkeiten. Auf jeden Fall können Sie zum Gipfel gelangen, ohne dass Ihnen jemand auf die Hacken tritt – keine Sorge.


Ganz alleine können Sie sich aber sowieso nicht auf den Weg zum Gipfel machen, denn das Anheuern eines einheimischen Jagga-Führers ist von der Parkverwaltung zwingend vorgeschrieben. Ausserdem tun sie gut daran, einen Träger zu engagieren, denn in großer Höhe werden Sie für jedes Gramm, das sie nicht selber tragen müssen, dankbar sein. Für Reise-Profis ist so die Besteigung des Kilimandscharo auf eigene Faust durchaus möglich. Wer sich ganz ohne Vorkenntnisse in das Abenteuer stürzen möchte, bucht am besten in Deutschland eine organisierte Tour, und die ist bereits ab rund 2.200 Euro für 7 bis 9 Tage zu haben.


Kurioses: Wussten Sie, dass der Kilimandscharo einmal Deutschlands höchster Berg war? Während der Kolonialzeit gehörte das Bergmassiv zum Deutschen Territorium, und zwar von 1885 bis 1918. In diese Zeit fiel auch die Erstbesteigung durch den österreichischen Bergsteiger Ludwig Purtscheller und den Leipziger Forscher Hans Meyer, zusammen mit ihrem Bergführer Yohani Kinyala Lauwo. Sie erreichten den Gipfel am 6. Oktober 1889.


Infos/Reise buchen:
www.lonely-planet.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Kilimandscharo
www.kilimandscharo.ch/
www.elefant-tours.de/kilimanjaro_machame/et08kilmac_kb.htm
www.aktivferien.com/trekking_kilimanjaro.htm
www.moja-travel.net/

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