11 Mythen über das Schreiben
von © Andreas Eschbach
1. Schriftsteller werden reich
»Die Wahrheit ist, dass die meisten Schriftsteller nicht einmal notdürftig vom Schreiben leben können. Verschiedene Untersuchungen ergeben immer wieder, dass die Hälfte aller veröffentlichten Schriftsteller weniger als 3000 € pro Jahr (!) verdienen, und man schätzt, dass weniger als 100 Autoren in Deutschland vom Schreiben allein leben können. Wobei Deutschland mit Österreich und der deutschsprachigen Schweiz zusammen der drittgrößte Buchmarkt der Welt ist; in kleineren Sprachräumen sieht es noch wesentlich düsterer aus. Wer reich werden will, gründet besser eine Firma, statt zu schreiben. Richtig reich (reicher noch als die vielbeneideten Top-Manager) wird man nur als – erfolgreicher – Unternehmer.
2. Schriftsteller werden berühmt
Die Wahrheit ist, dass selbst Bestsellerautoren im Jargon der Medien nur sogenannte ›C-Promis‹ sind: Nur eine Meldung wert, wenn man freien Platz füllen muss – allenfalls der Tod des Autors ist eine Nachricht. Es gibt Ausnahmen (Nobelpreisträger und einige wenige besonders skandalträchtige Autoren oder besonders gut aussehende Autorinnen), aber der normale Autor kommt in den Medien so gut wie nicht vor. Und auf der Straße erkannt wird er auch nicht. — Wer berühmt werden will, geht besser zum Fernsehen, statt zu schreiben.
3. Schriftsteller führen ein aufregendes Leben.
Alle 11 Mythen über das Schreiben hier lesen
[ZUR PERSON]
Andreas Eschbach arbeitete zunächst als Softwareentwickler und war von 1993 bis 1996 geschäftsführender Gesellschafter einer EDV-Beratungsfirma. Parallel dazu erschien im Frühjahr 1995 sein erster Roman ›Die Haarteppichknüpfer‹, der 1996 den Literaturpreis des Science Fiction-Clubs Deutschland erhielt. Seit fast zehn Jahren gehört er mit ›Eine Billion Dollar‹ (2001), ›Der Letzte seiner Art‹ (2003), ›Der Nobelpreis‹ (2005) und ›Ausgebrannt‹ (2007), zu den Topautoren des Lübbe-Verlags. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, darunter Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Niederländisch, Japanisch sowie – eine seltene Ehre für nichtenglische Autoren – ins Englische: Im April 2005 erschien ›The Carpetmakers‹, die US-amerikanische Ausgabe der ›Haarteppichknüpfer‹ in einem US-Verlag. Andreas Eschbach lebt mit seiner Familie in der Bretagne.
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