Mogadischu im TV, Leila Andrawes & Co., und stille Helden der ‚Landshut‘
„(armin fischer /t&t)“:http://www.textundtext.de/kontakt
Mogadischu – der TV-Film zeigte, was Fernsehen leisten kann, wenn viele gute Leute an einem Strang ziehen und alberne Ideen ferngehalten werden. Authentizität von ganz Innen. Damit brilliert der ARD-Film, und dafür ließ Regisseur Roland Suso Richter seine Schauspieler auf der glutheißen Abstellpiste eines Flughafens in Casablanca rösten, **bis der Schweiß echt war**.
**Gewürdigt** wurde durch den Film endlich auch ein stiller Held: Pilot Jürgen Schumann, der das Bestmögliche für seine Passagiere herausholte, selber dabei aber sein Leben ließ.
Die Geschichte, endlich einmal aus der Sicht der Leidenden erzählt. Die anschließende Diskussion bei **Anne Will** kreiste dann schon wieder zu lange um den unverbesserlichen Terroristen Christian Klar, von dem laut Gericht keine Gefahr mehr ausgeht, und der deshalb im Januar entlassen wird. Gut und schön, aber gebt ihm nicht auch noch die Ehre der Aufmerksamkeit. Eine andere, Birgit Hogefeld, schreibt, wie man liest, im Knast an ihrer Dissertation. Viel Erfolg. Zehntausende andere in Deutschland tun das jedes Jahr auch, und die müssen sich dann richtig um Jobs bewerben. Also kein Terror-Bonus, bitte.
Terroristin **Souhaila (Leila) Andrawes**, die einzige, die das Kommando „Martyr Halimeh“ und die Geiselbefreiung in Mogadischu überlebte, sah sich den TV-Film auf dem Sofa in Oslo an. Zwar zu zwanzig Jahren verurteilt, saß sie in Somalia aber nur zwei Jahre im Knast, wurde dann begnadigt. 1994 erst erwischte sie die deutsche Justiz, saß wieder ein bis 1999 – dann wegen gesundheitlicher Probleme entlassen. Eigentlich ist jeder froh, dass er sie los ist. Sie selber aber fühlt sich unverstanden und falsch behandelt. Naja.
Dem Normalbürger ist schwer verständlich zu machen, warum jemand, der zu **fünfmal lebenslänglich** verurteilt wurde (Klar), dann doch freikommt. Ein Kommentator schrieb im Internet: „Ok, das eine Lebenslänglich ist gestrichen, die anderen vier sollten dann im Fünfjahresabstand überprüft werden.“ Auch eine Idee. Oder der Staat formuliert mal etwas präziser, was in Deutschland mit „lebenslänglich“ eigentlich gemeint ist.
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