‚Du verstehst mich einfach nicht!‘
**Für viele Probleme in Beziehungen gilt: Was sich für den einen Partner als „Störung“ bemerkbar macht, kann durch simples „Normalverhalten“ des anderen Partners ausgelöst werden.** Meist hat das nichts mit Boshaftigkeit zu tun, sondern mit aneinander Vorbeireden.
Aber es gibt auch Störungen, die durchaus etwas mit Gemeinheit, Unfähigkeit oder Dummheit zu tun haben. Dennoch macht es wenig Sinn, dabei von „Schuld“ zu reden, denn oft lässt sich nicht einmal feststellen, wo die Ursache war, auf Seiten des Mannes oder auf Seiten der Frau. Was ein Partner als Störung deutet, ist für den anderen oft nichts weiter als der Beginn der Auflösung der Beziehung. Im Zentrum stehen dann nicht mehr sexuelle Attraktion und das Werben umeinander, sondern Manipulation und Lügen. Nicht selten geht dieser Prozess nur von einem der beiden Partner aus, der andere ist ihm mehr oder weniger hilflos ausgeliefert. In so einer Krise lässt sich auch kaum noch etwas in Worte fassen. Je bemühter man versucht, etwas zu retten, umso vergeblicher ist es meist.
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**Die im folgenden genannten „Störungen“ können dagegen eher temporärer Natur sein, sodass Sie (gemeinsam) Chancen haben, der Beziehung neues Leben einzuhauchen und das Feuer anzufachen:**
**Sie reizt mich sexuell nicht mehr**
Nach einer Weile des Zusammenlebens ist es normal, dass das sexuelle Interesse nachlässt. Monogame Beziehungen tendieren zur Nützlichkeit. Man „missbraucht“ den Partner für alle möglichen Sachen: Einkaufstüten-Träger, Putzhilfe, Chauffeur, Köchin, Geschäftspartner, Bankberater undsoweiter. Wenn Sie das sexuelle Feuer erhalten wollen, müssen Sie die nivellierende Dynamik der monogamen Mann-Frau-Beziehung kennen und brechen…
…Stellen Sie in Ihrer Beziehung das in den Vordergrund, was Ihnen wirklich wichtig ist. Wenn es der Sex ist, müssen Sie diesen Aspekt Ihrer Partnerschaft nach vorne stellen, und dafür „Nützlichkeits-Aspekte“ aussortieren. Aber es wird nie perfekt sein. Denn eine lebenslange monogame Beziehung ist von der Natur für den Menschen nicht vorgesehen. Machen Sie deshalb sexuelle Treue nicht zum Maß aller Dinge. Wirklich konstante und beständige Paarbeziehungen basieren in den seltensten Fällen auf sexueller Treue. Vielmehr auf sozialer Treue.
**Sie will keinen Sex**
Das kann für ein paar Tage nichts weiter als „Normalverhalten“ sein, beziehen Sie das nicht auf sich. Wenn das ganze allerdings zum Fast-Dauerzustand wird, liegt ein Problem vor. Und nicht selten liegt das Problem auf Ihrer Seite, der Seite des Mannes. Wenn sie nicht mehr mit Ihnen schlafen will, ist das eigentlich die Vorstufe der Trennung. Überlegen Sie mal, was schon alles schiefgelaufen ist. Vermutlich eine ganze Menge. Sie müssen also viel weiter vorne ansetzen und – wenn möglich — die Beziehung wieder in den „Ausgangszustand“ versetzen.
**Sie fühlt sich unglücklich**
Oje, das kann ja wirklich alles oder nichts heißen. Frauen tragen eine gewisse Grundunzufriedenheit mit sich herum, sie sind viel schwerer zufriedenzustellen als wir Männer. Was sich hier äußert, kann also einfach ein Normalzustand der Venusianerin sein, der sie gerade überkommt. Nehmen Sie es nicht so schwer, auf keinen Fall so schwer wie die Frau selber, und lassen Sie sich nicht in den venusianischen Strudel hineinziehen. Sparen Sie sich um Gottes willen Problemlösungen und Analysen – das macht alles nur noch viel schlimmer. Was Ihre Frau jetzt braucht, ist Zustimmung, das Teilen ihrer Gefühle, eine starke Schulter, an die sie sich anlehnen kann. Und vor allem einen Partner, der die schlechte Laune transformiert in etwas Besseres (z.B. Sex). Etwas anderes ist es, wenn die Frau zutiefst mit Ihnen und ihrer Beziehung unzufrieden ist. Das kann ein verheerender Dauerzustand sein. Eigentlich möchte sie weg, aber aus irgendeinem Grund (Konventionen, finanzielle Abhängigkeit, sozialer Druck) meint sie, es nicht zu können. Suchen Sie das Gespräch, gehen Sie zur Paartherapie. Finden Sie heraus, was schief gelaufen ist. Sehen Sie die Trennung als realistische und für alle Seiten vermutlich förderliche Option an.
**Sie macht mich eifersüchtig**
Ruhig bleiben. Dieser „Test“ gehört zum Standardrepertoire der meisten Frauen. Männer, die sich aus der Fassung bringen lassen, die auf die Palme gehen und zornesrot anlaufen, haben den Test nicht bestanden. Wenn Sie der Partner sind, den Ihre Frau sich wünscht, haben Sie nichts zu befürchten, dann sind Sie sowieso außer Konkurrenz und andere Männer nur Spielbälle. Nur wenn ihr Selbstbewusstsein durchhängt, sind Sie in der Gefahr, in die Falle zu laufen. Sie tendieren dann zur Eifersucht – und das hat viel mit Verlustangst zu tun, mit Ihren eigenen Zweifeln daran, ob Sie diese Frau halten können. Wenn Sie mit sich im Reinen sind und Ihre Stärken kennen, können Sie viel entspannter reagieren, als mit Wut. Nehmen Sie es als Spiel und flirten Sie selber ein wenig mit einer netten Gesprächspartnerin – wenn Sie zum Beispiel gerade auf einer Party sind.
**Sie kommt nicht zum Orgasmus**
Immer wieder kann man von Umfragen lesen, nach denen etwa 20 Prozent der Frauen so gut wie nie einen Orgasmus bekommen würden. Das hat wohl weniger mit den Frauen zu tun hat, als mit ihren Partnern. Jede gesunde Frau kann Orgasmen haben, es ist nur eine Frage der Ausdauer, Technik und Erfahrung. Sehr unerfahrene, junge Frauen tun sich manchmal schwer. Ältere über 40 Jahren, die Ihren Körper auswendig kennen, machen es sozusagen mit einem Fingerschnipp.
Wenn Sie merken, dass bei einer Frau nichts „vorangeht“, versuchen Sie das Problem nicht sofort zu lösen. Die Frau wird sich auch freuen – und es wird sie erregen – wenn Sie selbst Spaß haben. Meist ist es einfach so, dass sie die Technik, die sie in den orgasmischen Himmel katapultiert, noch nicht gefunden hat. Probieren sie gemeinsam aus, was verschiedene Stellungen bewirken. Wenn Sie Erfolge merken, verstärken Sie Ihre Bemühungen in diese Richtung. Es kann dauern. Geduld.
(Auszüge aus dem Buch „Frauen – eine Bedienungsanleitung, die selbst Männer verstehen“, „zur Bestellseite hier“:http://www.textundtext.de/buecher-bestellen/)
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